Der Scherf
, [
1423-1424] des -es, plur. die -e,
Diminut. das Scherfchen, Oberd. Scherflein, eine noch in einigen Gegenden
übliche Münzsorte, welche die kleinste unter allen Münzen ist, und zuweilen für
einen Häller genommen wird, an manchen Orten aber noch weniger als ein Häller
ist. Luther übersetzte Marc. 12, 42, und Luc. 12, 59, Kap. 21, 2, das Griech.
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hier nichtlateinischer Text, siehe Image - durch Scherflein. Es ist
diese Münze noch im Lüneburgischen üblich, wo 2 2/3 Scherf einen Pfennig, 8
einen Witten, 788 aber einen Thaler machen. Zu Mathesii Zeit machten zehn
Scherf im Erzgebirge einen Kreuzer. Anm. Es scheinet ursprünglich ein jedes
Stück bedeutet zu haben, und mit Scherbe gleichbedeutend gewesen zu seyn,
vermuthlich, weil diese Scherfe anfänglich nur kleine unförmliche Stücke eines
dünn geschlagenen Metalles waren. Das Schwed. Skärf bedeutet gleichfalls so
wohl ein Stück, einen Splitter, als auch die kleinste Münzsorte. Das Griech.
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hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , auch eine Art der
kleinsten Münze, stammet gleichfalls von -
hier nichtlateinischer Text,
siehe Image - , schneiden, her. Noch wahrscheinlicher wird diese Bedeutung
aus Hickesii Beobachtung, welche versichert, daß die Angelsächsischen Münzen so
eingerichtet gewesen, daß man sie leichtlich in vier Theile habe brechen
können, da denn vermuthlich ein solcher Theil eigentlich ein Scherf geheißen.
S. Ihre Glossar. v. Saarfwa.