+ Scheißen
, [
1403-1404] verb. irreg. act. Imperf. ich
schiß, Mittelw. geschissen; Imperat. scheiße; den Unrath aus den Därmen in
flüssiger Gestalt und mit einem gewissen Schalle von sich geben, welchen dieses
Wort nachahmet, und in weiterer Bedeutung, den Überrest von verdauten Speisen
durch gewöhnlichen Stuhlgang von sich geben. Es ist nur noch den niedrigsten
und ungesittetsten Sprecharten eigen; anständigere haben es wegen der
schmutzigen Onomatopöie längst veralten lassen. Eben dieß gilt auch von allen
Ableitungen und Zusammensetzungen, z. B. scheißangst und scheißbange, im hohen
Grade angst und bange, Scheißer, Scheißerey, Scheißhaus, Scheißmatz,
Scheißdreck, Schiß u. s. f. welche daher auch hier keine weitere Stelle
verdienen. Anm. Im Schwabensp. schizzen, im Nieders. schiten, im Schwed. skita,
im Engl. to shite, im Franz. chier, welches letztere Art der Niedersachsen mit
Ausstoßung des t gebildet zu seyn scheinet. Da der Laut, welcher in diesem
Worte zum Grunde liegt, mehrern Handlungen eigen ist, so muß man auch schießen,
schütten und das Nieders. scheuten, spritzen, als verwandte ansehen, welche
anständigere Handlungen bezeichnen, und daher auch ohne allen Anstoß gebraucht
werden.