Schal
, [
1335-1336] -er, -este, adj. et adv.
welches besonders von geistigen flüssigen Körpern gebraucht wird, wenn sie den
gehörigen kräftigen Geruch und Geschmack verloren haben, geistlos, kraftlos,
wässerig. Schales Bier, schaler Wein. Der Wein ist schal geworden. Ingleichen
figürlich, wie geistlos, kraftlos. Ein schaler Kopf, ein geistloser. Ein
schaler Ausdruck, ein kraftloser. Blendender Witz unsinniger schaler Romane,
Zach.
Romanen stiegen hier gethürmet in die Höh Voll schaler
Zärtlichkeit und süßem Liebesweh, ebend. Und leert den schalen Witz, den er bey
manchem Schmaus Gesammelt hat, bey diesem Anlaß aus. Wiel.
Anm. Im Nieders. schaal, im Schwed. skäll. Kilian und andere
lassen es von Schale abstammen, und erklären es, freylich so gezwungen als
möglich, von Wein oder Bier, welches durch langes Stehen in einer Schale
unschmackhaft geworden. Erträglicher ist die Ableitung von dem Nieders.
schälen, spülen, ingleichen unachtsam, nachlässig gekleidet gehen, wovon
schälig, unachtsam, nachlässig, ist. Schal würde alsdann der ersten Bedeutung
zu Folge so viel wie wässerig bedeuten.