Schaden
, [
1321-1322] verb. reg. neutr. welches das
Hülfswort haben bekommt, Schaden zufügen, in der weitesten Bedeutung, den
Zustand eines Dinges oder einer Person unvollkommner machen, mit der dritten
Endung der Person. Vieles Wachen schadet der Gesundheit. Das wird dir schaden,
wird deiner Gesundheit, deinem guten Nahmen, deinem Wohlstande, deinem Vermögen
nachtheilig seyn. So sie etwas tödtliches trinken, wird es ihnen nicht schaden,
Marc. 16, 15. Der Mund des Narren schadet ihm (sich) selbst, Sprichw. 18, 5.
Wer ist der euch schaden könnte? 1 Petr. 3, 13. Das kann meinem Glücke schaden.
Ich würde mir auf immer bey ihm geschadet haben, würde seine mir nöthige Gunst
auf immer vermindert oder verloren haben. Was schadet es? was kann es für
nachtheilige Folgen haben? Das kann ihm nicht schaden, oder das schadet ihm
nicht, ein gewöhnlicher Ausdruck, seinen Mangel des Bedauerns über eines andern
Unfall an den Tag zu legen. Die Hauptwörter das Schaden und die Schadung sind
nicht üblich. Anm. Bey dem Ulphilas mit der intensiven Endung, die wir noch in
beschädigten haben, scathjan, bey dem Notker scadon, im Angels. scathan, im
Engl. to scath, im Nieders. schaden, im Schwed. skada. Ursprünglich bedeutet es
eine heftige Bewegung machen, welche es durch seinen Laut nachahmet, und
figürlich durch solche heftige Bewegung verletzen; daher es ein naher
Verwandter von schießen, Nieders. scheten, scheiden, Scheit, Schedel, in der
Oberdeutschen Bedeutung der Trümmer, schütten, dem Hebr. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , verwüsten, dem Lat. caedere, (der
Römischen Aussprache nach kaedere,) dem nur der Zischlaut mangelt, dem alten
Latein. scidere, für scindere u. s. f. ist. Schaden ist nur in der weitesten
Bedeutung üblich. In der eigentlichen engern, körperlich verletzen, ist das
Intensivum beschädigen eingeführet.