Die Schachtel
, [
1317-1318] plur. die -n, Diminut. das
Schächtelchen, Oberd. Schächtellein, ein Behältniß von dünnen Seitenwänden, mit
einem darüber passenden Deckel. Gemeiniglich sind die Schachteln aus dünnen
Bretern zusammen gebogen, aber man hat sie auch von Pappe, Metall u. s. f. Die
Figur und Tiefe ist gleichgültig; man hat runde, ovalrunde, viereckte mit rund
gebogenen Ecken, ganz viereckte u. s. f. Schachteln. Die dünnen Seitenwände und
der darüber passende Deckel scheinen die wesentlichsten Eigenschaften zu seyn.
Nach dem Unterschiede ihrer Bestimmung bekommen sie allerley Nahmen;
Haubenschachtel, Puderschachtel, Perrückenschachtel, Latwergenschachtel u. s.
f. Ein Satz Schachteln, oder ein Einsatz, mehrere Schachteln von verschiedener
Größe, wovon immer eine in die andere passet. Anm. Im Ital. Scatola. Die
Endsylbe -el bezeichnet hier kein Diminutivum, sondern ist die Ableitungssylbe
-el oder -er, ein Ding, Subject. Die erste Sylbe gehöret ohne Zweifel zu dem
vorigen Worte Schacht in dessen dritten Bedeutung, so daß Schachtel eigentlich
ein hohles Ding, einen hohlen Raum bedeutet. Das Ital. Scatola bedeutet auch
einen kleinen Schrank.