3. Der Saum
, [
1303-1304] des -es, plur. die Säume,
Diminut. das Säumchen, Oberd. Säumlein, ein mit dem vorigen sehr nahe
verwandtes Wort, welches vornehmlich den Begriff der Bewegung in die Krümme
hat, von welchem die Bedeutung der Umbiegung eine gewöhnliche Figur ist. Ein
umgebogener oder umgeschlagener Rand, so wohl an den Zeugen, als an andern nur
einiger Maßen biegsamen Körpern, bekommt beständig den Nahmen eines Saumes. Die
Nähterinnen machen einen Saum, wenn sie den Rand eines Stückes Zeug umschlagen
und fest nähen; (
S. 1. Säumen.) Bey den Hufschmieden ist der Saum der
umgeschlagene Rand an einem Pferdehufe. Einen solchen Rand machen heißt bey
ihnen, ein Hufeisen einsäumen oder einräumen, wo das letztere zu dem
Geschlechte des Wortes Rand gehöret. Auf den Blechhämmern ist der Saum die
zusammen geschlagene Seite der Stürzlein oder geschmiedeten Eisenplatten,
welche von dem Saum aus gleicher breiter geschmiedet wird. Anm. Im Nieders.
Soom, im Angels. und Engl. seam, im Schwed. Söm, welches aber auch eine jede
Fuge bedeutet. Der Begriff der Verbindung ist eine nahe Figur davon, und im
Isländ. ist daher semja noch jetzt verbinden.
S. 1 Saum.