Säubern
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1293-1294] verb. reg. act. sauber machen,
von allem Schmutze, von aller Unreinigkeit befreyen; in der Oberdeutschen
Mundart saubern. Das Essen von dem Koste säubern. Die Bäume säubern, sie von
den dürren Ästen und von dem Moose reinigen. Die Zähne die Ohren säubern. Das
Getreide säubern, durch Sieben oder Worfeln. Sich säubern, so wohl sich von dem
Ungeziefer befreyen, als auch für sich reinigen. Das Geschirr säubern, es
scheuern. Im Oberdeutschen säubert man auch ein Zimmer und die schwarze Wäsche,
wenn die Hochdeutschen im ersten Falle lieber auskehren, und im zweyten lieber
waschen sagen. Überhaupt werden sauber und säubern im Oberdeutschen als
gleichbedeutend mit rein und reinigen gebraucht, dagegen man im Hochdeutschen
säubern am häufigsten von der Art der Reinigung gebraucht, welche mit einem
Reiben verbunden ist. Die Bienen säubern sich, wenn sie an einem hellen Tage
vor dem Stocke auf und nieder fliegen, welches man auch sich auswittern oder
sich verwittern nennet.
Von böser Art des Volkes will ich sorgen, Das ganze Land zu
säubern alle Morgen, Opitz.
Im Bergbaue säubert man, wenn man den Schutt vor Ort
wegräumet. So auch die Säuberung. Anm. Bey dem Notker seuueren, subern, im
Tatian subirin, im Nieders. süvern. Entweder unmittelbar von sauber, oder auch
als das Intensivum eines veralteten Zeitwortes sauben, welches eigentlich hin
und her bewegen, reiben, bedeutet hat, und womit stehen nahe verwandt ist.
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1293-1294]