Das Sandarach
, [
1271-1272] des -e, plur. inus. das
blaßgelbe Harz ausländischer Wachholderbäume, Wachholderharz, welches aus den-
selben heraus fließet, wenn man den Stamm ritzet. Figürlich pflegt man mehrere
Massen wegen einiger Ähnlichkeit diesem Nahmen zu belegen. Im Bergbaue nennet
man ein jedes gummöse Mineral Sandarach. Besonders führet eine Art des rothen,
mit Schwefel verbundenen Arsenikes, welcher einem Gummi gleicht, diesen Nahmen.
Im Bienenbaue nennet man das mehlige, braune, weiße, gelbe oder rothe Wesen,
welches die Bienen in die Brotwaben eintragen, und welches ihre Speise
ausmacht, in manchen Gegenden gleichfalls Sandarach. In andern heißt es
Bienenbrot,
S. dieses Wort. Im gemeinen Leben sehr häufig auch
Sandarack, Sandrack. Es ist ein ausländisches, und vermuthlich Morgenländisches
Wort, welches, allem Ansehen nach, durch den häufigen Gebrauch des Sandarachs
zum Räuchern in den Kirchen unter dem großen Haufen so bekannt geworden.
[
1273-1274]