Das Salz
, [
1257-1258] des -es, plur. doch nur von
mehrern Arten, die -e, in der weitesten, aber nur in der Naturgeschichte und
Naturlehre üblichen Bedeutung, ein jeder trockner Körper, welcher sich im
Wasser auflösen läßt, und einen Geschmack hat, in welchem Verstande auch der
Zucker ein Salz genannt wird. In engerer und gewöhnlicher Bedeutung ist das
Salz ein mineralischer Körper, welcher sich im Wasser auflösen läßt, und seinen
eigenen scharfen Geschmack hat, der sich nur empfinden, nicht aber beschreiben
läßt. Man hat sehr viele Arten des Salzes, welche insgesammt unter die drey
Classen des alkalischen oder laugenartigen Salzes, des sauren Salzes und des
Mittelsalzes gebracht werden können. Im engsten und gewöhnlichsten Verstande
verstehet man unter Salz schlechthin dasjenige Mittelsalz, dessen man sich zur
Würzung der Speisen bedienet, und welches zum Unterschiede auch Kochsalz,
Küchensalz, Speisesalz und gemeines Salz genannt wird. 1) Eigentlich, wo dieses
Salz wiederum entweder Steinsalz, oder Boj- und Seesalz, oder Quellensalz,
Brunnensalz, gesottenes Salz ist, da man denn diejenige Art, deren man sich in
einer Gegend oder zu einem Gebrauche gewöhnlich bedienet, nur Salz schlechthin
heißt. Salz graben, das Steinsalz auf bergmännische Art aus der Ende gewinnen.
Salz sieden, aus der Sohle oder dem natürlichen Salzwasser das Salz durch
Einkochung und Abdünstung des Wassers und durch veranstaltete Krystallisation
der Salztheilchen erhalten. Mit Salz würzen. Salz und Brot, eine Benennung der
einfachsten und spärlichsten Kost. Fleisch in das Salz hauen, es in Stücke
hauen, damit es eingesalzen werden könne; daher die im gemeinen Leben übliche
figürliche R. A. jemanden bey einem andern in das Salz hauen, ihn bey demselben
verleumden. 2) Figürlich. Eure Rede sey mit Salz gewürzet, Col. 4, 6, sie sey
eindringend, damit sie die verlangte Wirkung thue. Ein sinnreicher und mit Salz
gewürzter Scherz. In engerer Bedeutung ist Salz oft ein beißender Witz. Anm.
Schon bey dem Ottfried Salz, im Niederdeutschen mit dem t statt des z Solt, bey
dem Ulphilas Salt, im Engl. Salt, im Holländ. Sout, im Schwed. und Isländ.
Salt, in andern Sprachen ohne Endlaut, wie im Latein. Sal, im Engl. Sal und
Salt, im Franz. Sel, im Pohln. Sol, im Böhm Sül, im Wallis. mit dem Hauchlaute
statt des Zischlers Halen, im Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe
Image - . Nicht von dem nordischen Sal, Salt, das Meer, sondern wegen
seines scharfen beißenden Geschmackes, daher auch saure Dinge in manchen
Sprachen Sal genannt werden. (
S. Sahl, Salat, Salse, Sohle und Sülze.)
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1259-1260]