Der Ruß
, [
1217-1218] des -es, plur. doch nur von
mehrern Arten, die -e, eine schwarze oder schwarzbraune Substanz, welche aus
öhligen, salzigen und erdigen Theilen bestehet, und durch das Feuer aus
Körpern, welche verbrennen, aufgelöset wird, da sie sich denn an die Wände des
Rauchfanges anleget. Ofenruß, der sich vor den Öfen ansetzet. Kienruß, der aus
verbranntem Kienholze entstehet. Gemeiniglich verstehet man unter Ruß
schlechthin denjenigen, welcher sich in den Feuermauern anhänget. Anm. Im
Nieders. mit der gewöhnlichen Verwechselung des s und t, Rooth, im Holländ.
Root und Roet. Es läßt sich nicht mit Gewißheit bestimmen, welcher Begriff in
diesem Worte der herrschende ist. Wäre es die Bitterkeit, die dem Ruße
vorzüglich eigen ist, so würde es zu dem Oberdeutschen räß, räsch, gehören. Ist
es die rauhe Rinde, mit welcher er die Körper überziehet, so würde es mit Rost
verwandt seyn, so fern auch dieses den jetzt gedachten Stammbegriff hat. Wäre
es der Begriff des Schmutzes, der Unreinigkeit, so könnte Ratz mit in
Betrachtung kommen. In einigen Gegenden wird Ruß wirklich für Schmutz überhaupt
und rußig, im mittlern Lat. ruseus, für schmutzig gebraucht, so wie Kad, Kath,
in einigen gemeinen Mundarten auch Ruß bedeutet. Am wahrscheinlichsten ist der
Begriff der Erhebung, einer wesentlichen Eigenschaft des Rußes, da es denn als
ein Abkömmling von reifen, riesen, in die Höhe steigen, sich erheben, angesehen
werden muß. Im Ober- und Niederdeutschen ist auch Rahm, und in Niedersachsen
auch Gott, Engl. Soot, Schwed. Sot, Angels. Sot, für Ruß üblich,
S. 2 Rahm.