Der Ruhm
, [
1203-1204] des -es, plur. inus. von dem
Zeitworte rühmen. 1) * Lautes Geschrey, laute Stimme, sie sey von welcher Art
sie wolle; eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung. In den Monseeischen
Glossen wird Ruom noch ausdrücklich durch Clamor übersetzt. Im Isländ. ist
Romur das Gemurmel, und im Schwed. Rom der jauchzende Beyfall. Folgende
Schriftstellern scheinen noch ein Überbleibsel dieser veralteten Bedeutung zu
seyn. Freue dich mit Ruhm und jauchze, Es. 54, 1. Berge und Hügel sollen vor
euch her frohlocken mit Ruhm, Kap. 55, 12. Daß beyde ihr Ruhm und Freude ein
Ende haben soll, Ier. 15, 7. Ich will ihren Ruhm in Klage verwandeln, Bar. 4,
34. 2) * In engerer Bedeutung war es ehedem auch für Ruf, Gerücht üblich, die
zu einer und eben derselben Zeit von vielen mündlich fortgepflanzte Nachricht
zu bezeichnen. Wenn dem Ruhme zu trauen ist, dem Rufe, Gerüchte. Auch diese
Bedeutung ist veraltet. 3) In der engsten und gewöhnlichsten Bedeutung ist es
die laute Erzählung der Vollkommenheiten einer Person oder Sache; wo der Ruhm
eine Folge der Ehre ist, von Lob und Preis aber nur in den Graden verschieden
ist, indem er vormöge der in diesem Worte zum Grunde liegenden Onomatopöie mehr
sagt, d. i. eine lautere Erzählung bedeutet, als Lob, und etwas weniger, als
Preis. Sich Ruhm mit etwas erwerben. Ruhm von etwas haben. Nach Ruhm streben.
Jemandes Ruhm beneiden. Ich sage es zu seinem Ruhme. Ohne Ruhm zu melden. Da es
denn auch zuweilen von den Vorzügen, dem Gegenstande des Ruhmes gebraucht wird.
Sich einen Ruhm aus etwas machen. Sich etwas zum Ruhme rechnen. Gott ist dein
Ruhm, 5 Mos. 10, 21. Anm. Bey dem Kero, Ottfried u. s. f. Ruam, im Nieders.
Room.
S. Rühmen.