Der Rosenkranz
, [
1159-1160] des -es, plur. die -kränze. 1)
Ein Kranz von Rosen. 2) In der Römischen Kirche, auf eine Schnur gereihete
kleine Kugeln, die gewöhnlichen Gebethe daran und darnach herzusagen; das
Paternoster, in Baiern der Bether, in Augsburg Petter, im mittlern Lat. Sertum
rosaceum. Seinen Rosenkranz bethen, die gewöhnlichen Gebethe nach Maßgebung des
Rosenkranzes hersagen. Schon die Winsbeckinn gebraucht es zu Anfange des 13ten
Jahrhundertes in diesem Verstande: und stat die Rosencranz dir eben. Vielleicht
hatten die daran befindlichen Knöpfe, oder doch einige derselben, ehedem die
Gestalt der Rosen. Ehedem hieß er auch der Schapel, welches einen Kranz
überhaupt bedeutete, und wovon noch die Franzosen ihr Chapelet für Rosenkranz
haben, (
S. Schapel.) Figürlich, wegen einiger Ähnlichkeit in der
Gestalt, pflegt man in der Naturgeschichte auch eine Art Thierpflanzen
Rosenkränze zu nennen, Sertulariae L. welche andere Meer-Granaten-Flechten
nennen.