Retten
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1091-1092] verb. reg. act. schnell aus
einer großen Gefahr heraus reißen, und in weiterer Bedeutung, schnell von dem
Untergange, von einer großen Gefahr befreyen. Mit der vierten Endung der Sache.
Jemanden retten, ihn von dem nahen Untergange, von einer drohenden Gefahr
befreyen. Das Dorf brannte ab, so daß die Einwohner nichts retten konnten, doch
wurde die Kirche noch gerettet. Retten helfen. Das Vaterland retten. Seinen
guten Nahmen retten. Er ist nicht mehr zu retten. Jemanden das Leben retten.
Ingleichen mit Vorwörtern. Sich durch die Flucht, vermittelst der Flucht
retten. Jemanden aus der Gefahr, aus dem Unglücke zu retten. Das Seinige aus
dem Feuer, aus dem Wasser retten. Sich an einen Ort retten, seine Zuflucht in
dringender Gefahr dahin nehmen. Wohin soll ich mich retten? O die Stille der
Seele! wie allgewaltig rettet sie in allen Gefahren! Hermes. Die Verbindung mit
dem Vorworte von, welche in der Deutschen Bibel sehr häufig ist, jemanden von
dem Tode, von seinen Feinden retten, ist jetzt mit dem zusammen gesetzten
erretten üblicher, als mit dem einfachen. So auch das Retten. Da ist an kein
Retten mehr zu denken. Ingleichen die Rettung. An keine Rettung denken. Rettung
thun, leisten. Die Ehrenrettung. Das Rettungsmittel, wodurch man sich rettet.
Anm. Bey dem Ottfried rettin und reten, im Nieders. redden, im Angels. hreddan,
im Schwed. rädda, im Engl. to rid. Es gehöret zu reißen, Nieders. riten, von
welchem es vermittelst des verdoppelten t ein Intensivum seyn kann. Noch
einfacher ist im Isländ. rya, für retten üblich, welches mit dem Griech.
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hier nichtlateinischer Text, siehe Image - überein kommt. Hornegk
gebraucht auch das jetzt veraltete Rath für Rettung, oder Stand der Sicherheit,
welches sich unserm Rath, Consilium, in manchen Bedeutungen nähert; da ist kein
Rath mehr, keine Rettung, es wird wohl Rath werden, Hülse, Rettung.
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1091-1092]