- Ren
, [
1083-1084] eine Endsylbe vieler
Zeitwörter, welche in manchen mit Ausstoßung des e nur rn, und in andern mit
Versetzung des r -ern lautet. Sie hat vornehmlich einen doppelten Ursprung. 1)
Viele solche Zeitwörter stammen unmittelbar von Nennwörtern oder Partikeln her;
welche sich auf ein r endigen, da denn eigentlich nur n oder en die Endsylbe
ist. Dergleichen sind ändern, anders machen, ankern, von Anker, äußern, von
außer, bildern, von dem Plural Bilder, blättern, buttern, dörren, empören,
klären, erweitern, erwiedern, federn, fiebern, feuern oder feuren, geifern,
hindern u. s. f.
S. -Ern. 2) In andern hingegen ist es eine eigene
Ableitungssylbe, welche manchen Zeitwörtern angehänget wird, Intensiva und
zuweilen auch Iterativa daraus zu bilden, da es denn oft geschehen ist, daß das
einfache Zeitwort verloren gegangen ist, und nur das abgeleitete übrig gelassen
hat. Von dieser Art sind mähren, von mähen, bewegen, flackern, von flacken,
gehren in begehren, von dem veralteten gahen, jahen, sagen; von gehren ist
girren ein neues Intensivum. Ferner wahren, währen, wehren, donnern, von tönen,
Lat. tonare, erinnern, fordern, flistern, flattern, bohren, kehren, spuhren,
von spahen, rühren u. s. f. Von welchen allen sich bey genauerer Untersuchung
immer noch das einfachere Zeitwort wird auffinden lassen. Es ist so wenig als
irgend eine andere Ableitungssylbe ein bloßer leerer Schall, sondern allem
Ansehen nach ein Verwandter von rennen, rinnen, und dessen Stammworte, dem
veralteten renen, rinen, so fern es sich fortbewegen bedeutet, zumahl, da schon
das r allein eine zitternde Bewegung andeutet, und also ein sehr natürliches
Bild so wohl des erhöheten Grades der innern Stärke als auch der Wiederhohlung
ist. Da l und r beständig in einander übergehen, so ist auch die in andern
Zeitwörtern eingeführte Ableitungssylbe -len mit demselben verwandt, nur nicht
so fern dieses in manchen Wörtern eine verkleinernde Bedeutung hat.
S. -Ern.