1. Reihen
, [
1051-1052] verb. reg. neutr. welches das
Hülfswort haben erfordert, und so wie das vorige, eine unmittelbare Nachahmung
des Lautes ist, welches aber nur in einigen eingeschränkten Fällen gebraucht
wird. Das Bellen oder Schreyen der Füchse heißt in einigen Gegenden reihen. Der
Fuchs reihet. Daß dieses Wort ehedem in weiterer Bedeutung üblich gewesen seyn
müsse, erhellet aus unsern schreyen, krähen, (Nieders. kreien,) und dessen
Intensivo kreischen, welche sich nur in den Vorlauten unterscheiden. In engerer
Bedeutung reihen die Wasservögel bey den Jägern, wenn sie nach der Begattung
verlangen, welches bey andern Thieren brunsten, ranzen, rollen u. s. f. heißt,
welche Ausdrücke gleichfalls von dem damit verbundenen Geschreye entlehnet
sind. Das Lat. rugire, das Franz. Bruit, und andere mehr, sind ähnliche
Nachahmungen des Schalles. Im Oberdeutschen hat man auch das Intensivum
reichern, welches daselbst, so wie reihen, muthwillig seyn, nach dem Beyschlafe
verlangen u. s. f. bedeutet, und auch von Menschen gebraucht wird.