Der Raden
, [
913-914] des -s, plur. car. eine
Pflanze, welche weiße, fleischfarbene, auch wohl purpurrothe Blumen, und einen
runden, schwarzen, bittern Gaumen trägt, und als ein Unkraut in großer Menge
unter dem Getreide, besonders unter dem Rocken und Weitzen wächst; Agrostema
Githago L. Radenkorn, Kornraden, im Oberd. Ratte, Ratten, wo es auch oft
Unkraut überhaupt bedeutet, in einigen Gegenden Radel, Radels, im Meißen
Räthsel, im Nieders. Rade, Rae, Ralen, Roel, u. s. f. In andern Gegenden kennet
man dieses Unkraut unter dem Nahmen der Trespe, des Lolches, des Twalches, der
Kernrose, der Kornnägelein u. s. f. (
S. diese Wörter.) Woher der Nahme Raden stamme, ist
ungewiß. Etwa von räden, rädeln, rädern, aussieben, weil es vermittelst des
Siebes von dem Getreide abgesondert werden muß? Oder von raden, reuten, weil
man es als ein Unkraut auszurotten pflegt? [
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