Das Rauschgelb
, [
985-986] subst. indeclin. plur. car.
ein Nahme, welchen der rothe Arsenik in der Handlung und bey den Mahlern
führet, indem letztere ihn zum Mahlen gebrauchen, weil er eine hochrothe
Zinnoberfarbe hat, und brüchig ist; rothes Operment, rother Arsenik, Bergroth,
in einigen Sprecharten auch Roßgeld. Henkel vermuthet nicht unwahrscheinlich,
daß die erste Hälfte dieses Wortes das Ital. rosso, roth, ist, so daß die
letztere Sprechart Roßgeld eigentlich die richtigste seyn würde. Das Rauschgeld
ist von dem gelben Arsenik nur in der hochrothen Farbe unterschieden. Da
indessen einige dieses Wort auch Reißgeld schreiben und sprechen, so stehet es
dahin, ob es nicht vielmehr von reißen, zeichnen, mahlen, abstammet, und den
Gebrauch dieses Arsenik von den Mahlern bezeichnet; zumahl da die erste
Zusammensetzung doch immer sehr ungewöhnlich ist, und in Rauschgrün eben diese
Ableitung zum Grunde zu liegen scheinet.