Die Radbärge
, [
911-912] plur. die -n, im gemeinen
Leben vieler Gegenden, eine Bärge, d. i. Trage mit einem Rade, welche ein Mann
vorn fähret, hinten aber schiebet und trägt; ein Schiebekarren oder
Schubkarren. In den gemeinen Sprecharten lautet dieses Wort bald Radeberge,
bald Radbern, Radeber, Radbäre, Radwern, Radewerge, Radewelle u. s. f. Die
letzte Hälfte des Wortes ist in den meisten Fällen das noch Nieders. Bärge,
oder Hochdeutsche Bahre, eine Trage, welches von bären, tragen, abstammet,
daher das ä dem e vorzuziehen ist. Gemeiniglich versteht man unter einer
Radbärge einen Schubkarren in der eigentlichsten Bedeutung, d. i. einen Kasten
mit einem Rade, welcher hinten getragen wird; zum Unterschiede von einem
Schiebebocke, den man wohl nicht leicht eine Radebärge nennen wird. In einigen
Gegenden ist dafür auch der Nahme Kastenkarrn üblich.