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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Die Raquete | | Die Rarität

Rar

, [939-940] -er, -este, adj. et adv. 1) * Weit aus einander stehend; eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung, in welcher es nur noch zuweilen in dem folgenden rarsäulig vorkommt. 2) Selten, besonders im gemeinen Leben. Ein raras Buch, ein seltenes. Das Geld ist hier zu Lande sehr rar. Das ist etwas Rares, etwas Seltenes. 3) Schön, artig, vorzüglich, in den gemeinen Sprecharten, besonders Niedersachsens. Das siehet rar aus, schön, artig. Sich rar kleiden, kostbar. Das ist etwas Rares, etwas vorzüglich schönes. Das ist nichts Rares, nichts Vorzügliches. Anm. Im Nieders. raar, im Franz. und Engl. rare, im Lat. rarus. Es scheinet erst in den spätern Zeiten aus dem Französischen entlehnet zu seyn; wenigstens kommt es in unsern alten Schriftstellern nicht vor. Die Veränderung des Vocales in der Comparation, rärer, rärste, ist nur einigen gemeinen Sprecharten eigen.
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