Die Rappuse
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937-938] plur. car. ein nur noch in den
gemeinen Sprecharten übliches Wort für Raub, d. i. die gewaltsame und
eilfertige Bemächtigung fremden Gutes, in welcher Bedeutung es noch einige Mahl
in der Deutschen Bibel vorkommt. Ich will zuvor euer Gut und Schätze in die
Rappuse geben, Jer. 15, 13. Ich will deine Höhen - sammt deiner Habe - in die
Rappuse geben, Kap. 17, 3. Führe einen großen Haufen über sie herauf und gib
sie in die Rappuse und Raub, Ezech. 23, 46. In welchen Stellen es für Preis
geben, zum Raube geben, stehet. Noch jetzt sagt man, in die Rappuse kommen,
oder gerathen, in eine gewaltsame ungestüme Verwirrung, wo ein jeder nach einer
Sache greifet oder raffet; etwas in die Rappuse geben, es Preis geben, so daß
jeder darnach rappsen kann. Im Schwed. Rabbus. Es stammet durch Verlängerung
von dem Nieders. Rappse, Rebbes, Ribbes, her, welches wieder von rappsen,
rappen, herkommt, und Raub, Rapina, Raptus, bedeutet. Schon im mittlern Lat.
kommt Rapus und Rappus für Raptus vor. Im Franz. ist Grabuge und im Ital.
Grabuglio Streit, Uneinigkeit, vielleicht zunächst ein solcher, der über dem
Rappsen nach einer Sache entstehet. Das Nieders. Rebbes, Ribbes, bedeutet über
dieß auch einen unerlaubten Profit, welchen jemand in der Geschwindigkeit
macht.
S. übrigens Rapp, Rappen und Raub.