Der Rabenstein
, [
905-906] des -es, plur. die -e. 1) * En
Steinhaufe, auf welchen sich die Raben gemeiniglich zu setzen pflegen; eine im
Hochdeutschen ungewöhnliche Bedeutung, in welcher es Sprichw. 26, 8 vorkommt:
Wer einem Narren Ehre anlegt, das ist, als wenn einer einen Edelstein auf den
Rabenstein würfe. 2) Ein erhabener gemauerter Platz, auf welchem man die
Missethäter zu enthaupten pflegt, vermuthlich auch, so fern sich die Raben gern
daselbst versammeln, zumahl da ein solcher Richtplatz gemeiniglich nicht weit
von dem Galgen zu seyn pflegt; oder vielleicht noch besser von dem alten Hrew,
eine Leiche, Angels. Hräw, ein Aas, todter Körper. Im Nieders. heißt er
Koppelbarg, in einigen Schweizerischen Gegenden die Blatte, in andern
Oberdeutschen Gegenden die Hauptstadt. 3) In einigen Gegenden wird der schwarze
Belemnit, wegen seiner schwarzen, dem Raben ähnlichen Farbe, Rabenstein
genannt.