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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Rainstein | | Der Raitel

Die Rainweide

, [923-924] plur. die -n, ein Strauch, welcher schwarze, bitterlich süße Beeren trägt, welche im gemeinen Leben Hundsbeeren genannt werden; Ligustrum vulgare L. Hartriegel wegen seines harten Holzes, daher er auch Beinholz und verderbt Beinhülsen, und Eisenbeerbaum, in andern Gegenden aber Mundholz, Kehlholz heißt, weil es wider die Mundfäule gebraucht wird. In noch andern Gegenden hat er den Nahmen Geisthülsen, grüner Faulbaum und Grießholz, vermuthlich wegen seiner aschfarbenen Rinde. Er wächst auf grob sandigen Hügeln, in den Hecken und an den Rainen, d. i. Gränzen, der Felder, welchem Umstande er vermuthlich die erste Hälfte, so wie der zähen biegsamen Beschaffenheit seines Holzes die letzte Hälfte seines Nahmens zu danken hat. Im Französischen heißt er Troene, welches gleichfalls damit verwandt seyn scheinet. Die Rheinweide gehöret nicht hierher, S. dieses Wort.
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