Quetschen
, [
895-896] verb. reg. act. welches
eigentlich von harten Körpern gebraucht wird, wenn sie weichere Körper
plötzlich so zusammen drücken, daß der Zusammenhang der Theile dadurch
unterbrochen, obgleich nicht ganz aufgehoben wird, besonders so fern es mit
demjenigen Schalle verbunden ist, welchen das Wort quetschen ausdruckt;
ingleichen vermittelst eines harten Körpers auf solche Art breit drücken oder
stoßen. Sich den Finger, zwischen der Thür quetschen. Getreidekörner, Pfeffer
u. s. f. quetschen, sie breit drücken und stoßen, ohne sie ganz in Stücken zu
zermalmen. Hanf quetschen, gequetschter Hanf. Den Saft aus den Trauben
quetschen. In den Münzen und bey einigen Handwerkern wird auch das Metall
gequetscht, wenn es mit dem Hammer ausgedehnt wird. In weiterer Bedeutung
stehet es zuweilen für zerschlagen, in Stücken schlagen; z. B. im Bergbaue, wo
die Gange gequetscht werden, wenn das Erz aus den Gängen zersetzt, d. i. mit
dem Hammer klein geschlagen wird. Ehedem gebrauchte man es auch figürlich für
drücken, plagen, wovon Frisch einige Beyspiele anführet; z. B. die Unterthanen
quetschen. Daher die Quetschung, so wohl von der Handlung, als auch von der
dadurch verursachten Wunde. Anm. Im Nieders. quietsen, quösen, im Schwed.
qväsa, im Angels. cwysin, im Engl. to quash, squeese. Es ahmet den mit dem
Quetschen verbundenen Laut genau nach, und ist das von der Natur selbst
gebildete Intensivum von dem noch im Nieders. üblichen quedden, quetten,
drücken; quetschen, für quetsen, siehe -Sen. Ein anderes Frequentativum ist das
gleichfalls Nieders. quettern, pressen. Die Lat. quatere, quassare, cutere, und
das Wendische kwoczczu, ich schlage, drucken verwandte Schälle aus.
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897-898]