Der Prudel
, [
851-852] des -s, plur. ut nom. sing. 1)
Der dicke sichtbare Dampf, welcher von einem Körper aufsteiget, besonders von
siedendem Wasser, wie Brodem, und ohne Plural. Bey den Müllern führet der
Dampf, der von dem Steine aufsteiget, besonders wenn geringes Getreide
aufgeschüttet wird, den Nahmen des Prudels. 2) Ein mit einem Geräusche hervor
quellendes Wasser. So heißt z. B. in dem Carlsbade die warme Hauptquelle mitten
in der Stadt der Prudel. 3) Bey den Jägern ist der Prudel so viel als ein Sumpf
oder eine Pfütze, worin Hirsche und wilde Schweine sich abzukühlen pflegen;
eine Suhle, Suhlache, ein Bad. Anm. In den beyden ersten Bedeutungen ist es
eine Nachahmung des Schalles, welchen kochende und dampfende Körper
gemeiniglich von sich geben, und da gehöret es zu brauen, Brühe, Brodem und
sprudeln. In der dritten Bedeutung scheinet es zunächst zu Brühl zu gehören, (
S. dieses Wort;) und da würde es ein Abkömmling von Brud
seyn, welches noch im Wendischen einen Morast bedeutet, oder von Brod, im
mittlern Lateine Brodium, im Ital. Broda, Brodo, Brühe. Einige Mundarten
sprechen es auch Prodel, Prödel aus.
S. auch Aschenbrödel.