Possierlich
, [
813-814] -er, -ste, adj. et adv. durch
das Ungereimte in einen merklichen Grade belustigend, besonders durch
ungereimte Geberden, Stellungen und Ausdrücke, wo zugleich ein Theil des
gehässigen Nebenbegriffes des Wortes Posse wegfällt, daher es bey weiten nicht
so hart und verächtlich ist, als possenhaft. Ein possierlicher Mensch. Ein
possierlicher Einfall. Possierlich seyn. Eine possierliche Stellung. Anm.
Nieders. putzig, Böhm. possetile. Es ist von dem veralteten possieren,
bossieren, welches, wie aus dem Frisch erhellet, ehedem lustige oder
belustigende Bewegungen machen, bedeutete, und, seiner ausländischen Endung
ungeachtet, doch von Posse abstammet, indem wir mehr ähnliche Zeitwörter haben,
welche vermittelst der Endung -iren aus echten Deutschen Wörtern gebildet
worden,
S. - Iren. Die Hochdeutschen spaßhaft, kurzweilig,
lustig neckisch, schnakisch, schnurrig, das Österreich. packschierig und die
Niederdeutschen kluftig, koddig, u. s. f. drucken eben denselben, oder doch
beynahe eben denselben Begriff aus.