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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Pöhlen | | Der Poisse

Pohlen

, [799-800] Genit. Pohlens, der eigentliche Nahme eines bekannten Deutschland gegen Morgen gelegenen Landes; aus dem Lat. Polonia. Diesem Worte zu Folge schreibt man es auch im Deutschen gemeiniglich Polen, ungeachtet die flüssigen Buchstaben im Deutschen so gern ein h vor sich haben, für welches das vorher gehende gedehnte o noch ein Grund mehr ist. Daher der Pohle, des -n, plur. die -n, Fämin. die Pohlinn, eine aus diesem Lande gebürtige Person; im gemeinen Leben ein Polak, die Polakinn, welches doch etwas Niedriges und Verächtliches bey sich hat, ungeachtet es aus dem Pohln. Polacy entlehnet ist. Das Beywort Polnisch, wie es gemeiniglich geschrieben und mit einem geschärften o gesprochen wird, lautet, der Analogie mit Pohlen zu Folge, richtiger Pohlnisch, mit einem gedehnten o. Im gemeinen Leben ist dafür Pohlisch, Pohlsch üblich.
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