Die Pieke
, [
767-768] plur. die -n, gleichfalls aus
dem Franz. Pique, ein Spieß mit einem langen Schafte, womit ehedem die
Fußgänger im Kriege bewaffnet waren. Jetzt ist dieses Gewehr nicht mehr üblich,
denn was die Unter-Officier und Officier bey den Fußvölkern noch davon übrig
haben, wird jetzt bey jenen das Kurzgewehr, bey diesen aber das Sponton
genannt. In einigen Gegenden, doch am häufigsten außer Deutschland, ist die
Pieke zugleich ein Längenmaß, welches ungefähr zwey Klafter beträgt, und ohne
Zweifel von der Länge der ehemahligen Pieken entlehnet ist. Anm. Im Theuerdanke
Pickhe, im Nieders. Peek, im Engl. Pike, im Franz. Pique, im Ital. Picca, im
Schwed. Pick. Der Stammbegriff ist die Spitze und das Stechen. Im Engl. ist
Peak die Spitze, und im Schwed. Pigg, der Stachel; so daß dieses Wort ein
Geschlechtsverwandter von bicken, dem Griech. -
hier nichtlateinischer
Text, siehe Image - , stechen, dem Lat. Spiculum, und hundert andern ist.
Auf den Franz. Karten ist Piek eine Art der Farbe, welche das Eisen einer Pieke
vorstellet. Eine Pieke auf jemanden haben, einen Groll, ist gleichfalls aus dem
Franz. Pique entlehnet. Im Niedersächsis. gebraucht man es in diesem Verstande
im männlichen Geschlechte ein Pik, daher Frisch es auch aus dem Pic im
Picketspiele herleitet. [
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