Die Philosophie
, [
765-766] plur. inus. aus dem Griech.
und Lat. Philosophia, die Sammlung solcher Wahrheiten, worin die Natur und
Eigenschaften der Dinge vermittelst der Vernunft untersucht werden, und deren
wissenschaftliche Erkenntniß. In diesem Verstande ist die Philosophie nach
Errichtung der Universitäten ein Gegenstand einer eigenen Facultät geworden,
welche den untersten Rang bekommen hat, die philosophische genannt wird, und
den drey obern oder höhern entgegen gesetzet ist. Die theoretische Philosophie,
die Sammlung derjenigen Vernunftwahrheiten dieser Art, welche bloß zu
Aufklärung des Verstandes dienen, zum Unterschiede von der praktischen, welche
zunächst auf die Verbesserung des Willens abzielet. Im Deutschen ist das Wort
Weltweisheit gangbar, welches bey weiten nicht so bescheiden ist, als der
Griechische Ausdruck, welcher Liebe zur Weisheit oder Gelehrsamkeit bedeutet,
aber dafür auch desto unbestimmter, und dem heutigen Gebrauche dieses Wortes
nicht angemessen ist,
S. Weltweisheit.