Der Palatin
, [
639-640] des -es, plur. die -e, eine
Art zierlicher Halstücher des andern Geschlechtes, welche von Rauchwerk, oft
aber auch von Sammet, Flor u. s. f. verfertiget sind, und deren beyde lange
Enden gemeiniglich vorn herunter hängen. Aus dem Franz. Palatine, wo dieses
Kleidungsstück den Nahmen von seiner Erfinderinn, einer Pfalzgräfinn, bekommen
haben soll. Einige gebrauchen es im sächlichen Geschlechte, welches aber im
Hochdeutschen, ungewöhnlich ist.
Ein zartes Palatin, zu dünn etwas zu decken, Ist doch bemüht,
die Brust verräthrisch zu verstecken. Zachar.
Ein Palatin von Rauchwerk heißt bey einigen ein Pelzkragen.