Das Pfefferkraut
, [
713-714] des -es, plur. inus. 1) Eine
Art der Kresse, welche in den schattigen und feuchten Gegenden Englandes und
Frankreichs wohnet, und deren Blätter einen scharfen und brennenden Geschmack
wie Pfeffer haben, daher man sich ihrer auch ehedem statt dieses Gewürzes
bedienete; Lepidium latifolium L. Bey den ältern Kräuterkennern heißt sie
Piperitis. 2) Auch die Saturey, welche gleichfalls ein flüchtiges gewürzhaftes
scharfes Wesen hat, ist unter dem Nahmen des Pfefferkrautes bekannt; Saturcia
hortensis L. In Niedersachsen heißt sie Kolle, Köllen, welches mit ihrem Nahmen
bey dem Plinius Cunila sativa genau überein kommt. Weil man sie mit unter die
Wurst hacket, so heißt sie im gemeinen Leben auch Wurstkraut, an andern Orten
aber wilder Isopp.