Der Pfauenschwanz
, [
711-712] des -es, plur. die -schwänze,
oder in der anständigen Sprechart der Pfauenschweif, des -es, plur. die -e,
eigentlich der Schwanz oder Schweif eines Pfaues. Figürlich führen diesen
Nahmen verschiedene Körper, welche wegen ihrer farbigen Spiegel einem
Pfauenschweife ähnlich sehen. 1) In der Mineralogie ist es ein verwittertes
Kupfererz, oder ein Kupferlasur, welcher roth, blau, violet und grünlich
spielet, und mit schwarzem Flusse ein schönes Kupfer nebst einer darüber
stehenden hochrothen Schlacke gibt. 2) Eine Art Stahlwasser, welches auf seiner
Oberfläche eine dünne mit einem zarten martialischen farbigen Wesen versehene
Haut hat, heißt gleichfalls Pfauenschweif oder Pfauenschwanz. 3) Eine Art
Indianischen Staudengewächses, welches sechs bis acht Fuß hoch an Hecken und
Zäunen wächset, Blätter wie Tamarinden und Blüthen wie der Rittersporn hat, und
den schwarzbräunlichen Samen in Schoten, wie unsere Felderbsen trägt, wird bey
den Gärtnern Pfauenschwanz genannt. 4) Ein dunkelrother brauner Papilion,
welcher aus einer stacheligen Nesselraupe erzeuget wird, und auf einem jeden
Flügel hinten ein gro- ßes buntfarbiges Auge hat, ist gleichfalls unter diesem
Nahmen bekannt. 5) Auch die Pfauentauben führen in manchen Gegenden den Nahmen
der Pfauenschwänze. [
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