Panzerfegen
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647-648] verb. reg. act. ein größten
Theils veraltetes Wort, welches noch hin und wieder im gemeinen Leben im
figürlichen Verstande für einen derben Verweis geben, mit Worten und mit der
That züchtigen, gebraucht wird, in welchem Verstande man auch scheuern und
ausscheuern gebraucht. Ich panzerfege; gepanzerfeget. Es stammet, wie schon
Frisch bemerket, aus der Zeit her, da die Panzer von Draht noch üblicher waren
als jetzt. Man gebrauchte die Stücken solcher unbrauchbar gewordenen Panzer,
welche Panzerflecke genannt wurden, zum Ausscheuern des Geschirres in den
Küchen, und besonders zur Reinigung der eisernen Töpfe oder Grapen. Dieß nannte
man eigentlich panzerfegen, von dem Oberdeutschen fegen, scheuern. Da indessen
dafür im Nieders. auch teuterfegen üblich ist, (ohne Zweifel von Teute, eine
große hölzerne Bierkanne) so kann die Figur auch von dem Fegen, d. i. Scheuern
und Putzen, der Panzer selbst entlehnet seyn; zumahl da man ehedem eigene
Panzerfeger hatte, welche die Panzer anderer um Lohn reinigten und putzten.
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