Das Panster
, [
645-646] des -s, plur. ut nom. sing. im
Mühlenbaue, ein hohes unterschlächtiges Wasserrad, welches zwey Mahlgänge
treibt; das Pansterrad, zum Unterschiede von dem Staberrade, welches nur halb
so hoch ist, und auch nur Einen Mahlgang treibt. Daher die Panstermühle, eine
mit einem Pansterrade versehene Wassermühle; das Pansterzeug, das Pansterrad
mit seinem Zubehör.
S. Stockpanster und Ziehpanster. Anm. Obgleich die
Stellung der Schaufeln bey dem Pansterrade und Staberrade heut zu Tage einerley
ist, indem die Schaufeln bey beyden zwischen den Wangen oder Felgen eingesetzet
sind, dagegen ein Straubrad selbige an der Stirn trägt, so scheinet doch ehedem
ein Unterschied zwischen denselben Statt gefunden zu haben, woher denn auch die
Benennung rühren mag; wenn nicht Panster eigentlich die allgemeine Benennung
des Panster- und Staberrades im Gegensatze des Straubrades ist, da denn Panster
auf die Vertiefung der Schaufeln und den hohlen Raum zwischen denselben gehen,
und zu unserm Banse und Bansen gehören würde, (
S. diese Wörter.) Vermuthlich hat man dieses Wort ehedem
von Panzer abgeleitet, wie es denn auch wohl von einigen so geschrieben und
gesprochen wird; wenigstens kommt Lorica im mittlern Lateine von einem Theile
der Mühle vor. Pro faciendo et ponendo in dicto molendino - unam loricam, d. i.
ein Pansterrad, in einer ungedruckten Urkunde bey dem Carpentier.