Der Ocher
, [
573-574] des -s, plur. doch nur von
mehrern Arten oder Quantitäten, ut nom. sing. eine metallische Erde, welche aus
reinen durch die Säure aufgelösten oder zerstörten Metallen entstehet, und nach
Verschiedenheit der Metalle von verschiedener Farbe ist. Der Eisenocher,
welcher gelb, braun und röthlich von Farbe ist, und wohin auch der Rost
gehöret. Der Kupferocher, wohin das Kupfergrün, der Grünspan, der
Kobaltbeschlag u. s. f. gehören. Der Bleyocher, der am häufigsten Bleyweiß
genannt wird, u. s. f. In engerer Bedeutung ist der Ocher eine milde Erdart von
dunkel gelber aus citronengelb und braun gemischter Farbe, welche in den Bley-
und Kupferbergwerken angetroffen, von den Mahlern gebraucht und auch Berggelb
genannt wird. Anm. In den harten Sprecharten Ocker, Oker. Franz. Ochre Ocre. Es
ist aus dem Lat. Ochra und Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe
Image - entlehnet. Die Schreibart Occher ist unrichtig, auch wenn im
Griechischen ein doppelter Gaumenlaut befindlich wäre, weil das ch im Deutschen
zwischen zwey Selbstlautern ohnehin schon doppelt ausgesprochen wird.
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575-576]