Nütz
, [
545-546] -er, -este, adj. et adv.
brauchbar, und in weiterer Bedeutung nutzbar, nützlich. Und sind uns doch sehr
nütze Leute gewesen, 1 Saut. 25, 15, sehr nützliche. Der Krämer nutzer Schwur
und ihr genießlich Lügen, Logau. Den nützen Freund nur immer plagen, ebend.
Durch nütze Dieberey, Opitz, einträgliche. Im Hochdeutschen gebraucht man es
nur noch als ein Nebenwort in der vertraulichen Sprechart, mit der Verneinung
nichts und dem Zeitworte seyn, da man denn demselben so wie mehrern
Nebenwörtern wohl noch ein e euphonicum anzuhängen pflegt. Da ist zu nichts
nütze, zu nichts zu gebrauchen. Bey diesen frostigen Leuten sind wir nichts
nütze, Gell. Luthers kein nütz oder kein nutze für nichts nütze, welches
mehrmahls in der Deutschen Bibel vorkommt, ist im Hochdeutschen eben so sehr
veraltet, als der bejahende Gebrauch, es ist nütze, oder es ist mir nütze.
S. auch Nichtsnützig, welches aus diesem nichts nütze
gebildet ist. Anm. Dieses alte Bey- und Nebenwort, von welchem im Hochdeutschen
nur noch ein kleiner Überrest gangbar ist, lautet schon bey dem Ottfried nuzzi,
im Nieders. nutte, im Angels. nytte, im Holländ. nut. In unnütz ist es noch
völlig gangbar. Die Oberdeutsche Mundart ziehet auch hier das breitere u dem
rundern ü vor, daher auch im Hochdeutschen dieses Wort zuweilen nutz, nichts
nutz, nichtsnutzig lautet. [
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