Die Nudel
, [
535-536] plur. die -n, Diminut. das
Nudelchen, Oberd. Nudelein, ein Wort, welches verschiedene Arten, gemeiniglich
eßbarer, runder oder rundlicher Massen bezeichnet. In der Mark Brandenburg
werden die Kartoffeln Nudeln genannt, (
S. dieses Wort und Erdapfel.) Dampfnudeln sind im
Oberdeutschen eine Art in Milch gekochter Mehlspeise, welche aus unförmlichen
Massen bestehet, welche großen Klößen gleichen, (
S. dieses Wort.) Längliche Stücken Teig von der Größe
eines Fingers, womit man die Gänse und anderes Federvieh stopfet, werden Nudeln
und zum Unterschiede von den folgenden, Schopfnudeln oder Stopfnudeln genannt.
Am häufigsten ist dieses Wort von einem aus Mehl und Eyern bereiteten, und in
Riemen, Fäden, oder Stücke von anderer Gestalt zerschnittenen Teige, welcher an
andere Speisen gethan, oder auch für sich allein zubereitet wird. Man hat ihrer
so sein wie Zwirnsfäden, welche alsdann Fadennudeln heißen. Die so beliebten
Maccaroni der Italiäner sind nichts anders als Nudeln. Anm. Im Böhm. Nudle. man
könnte dieses Wort zu nähren rechnen, welches schon im Lat. nutrire ein t
angenommen hat; allein, es scheinet vielmehr mit Knote, Knödel, und dem Lat.
Nodulus Eines Geschlechtes zu seyn, und eigentlich eine jede rundliche Masse zu
bezeichnen. Nudel, Nocke, ein großer Kloß, Nuß u. s. f. sind nur im Endlaute
verschieden und gehören mit Naht, Nuth und andern insgesammt zu nähen, so fern
es ursprünglich nahe bringen, verbinden bedeutet hat.