* Noth
, [
523-524] ein Nebenwort, nöthig,
nothwendig, so wohl bedürfend, als auch zu einer Sache erforderlich. Kaufe was
uns noth ist, aufs Fest, Joh. 13, 29. Was jeglichem noth war, das gab er,
Apostelg. 4, 35. Wenn uns Hülfe noch seyn wird, Ebr. 4, 16. Geduld ist euch
noth, Ebr. 10, 36. Was mehr noth seyn wird. Est. 7, 20.
Hier aber ist es noth den Unterschied zu machen, Opitz. Daß
uns Gott Dieß alles geben wird, was zu dem Leben noth, ebend.
Ingleichen mit dem Zeitworte haben, ich hatte es nicht noth,
nicht nöthig.
Du hast gelehrter Freund des Zettels zwar nicht noth, Günth.
Im Hochdeutschen ist dieses Nebenwort veraltet, außer daß man
in der höflichen Sprechart des gemeinen Lebens zuweilen mir ist noth sagt, wenn
jemand von der Natur zur Erleichterung des Leibes aufgefordert wird; es ist ihm
noth, nähmlich zu Stuhle zu gehen. Anm. Dieses Nebenwort ist alt. Nu ist es
not, heißt es schon bey dem Ottfried, und an einem andern Orte ni uuas imo es
nihein not, er hatte es nicht nöthig. Das so im zu der sachen not was, Theuerd.
Kap. 67.