Neugierde
, plur. die Gier oder Begierde etwas Neues, d. i. eine neue uns
bisher unbekannte Sache zu erfahren, wo es von einigen, obgleich, nicht mit dem
besten Erfolge, für Neubegierde und Wißbegierde in weiterer Bedeutung gebraucht
wird. Am häufigsten ist es im engern und nachtheiligen Verstande üblich, und da
ist es die merkliche Begierde, eine uns unbekannte Sache bloß um ihrer
Neuigkeit, oder aus sinnlichem Vergnügen an Veränderungen zu wissen. Die
Neugier plagt ihn. Jemandes Neugier stillen, befriedigen. Aus bloßer Neugierde
nach etwas fragen. Gier und Begierde sind zwar sonst den Graden nach
verschieden; allein in Neugier oder Neugierde und Neubegier oder Neubegierde
wird dieser Unterschied, der über dieß in der Partikel be keinen Grund hat,
weil sonst Neubegierde einen stärkern Grad bezeichnen müßte, nur selten
beobachtet. In Boxhorns Glossen heißt die Neugier Forskili, von forschen, im
Nieders. aber Niilikheid.