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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Nett

, [471-472] -er, -este, adj. et adv. ein besonders in der vertraulichen Sprechart übliches Wort, welches alles das in sich begreift, was man sonst rein, glänzend und zierlich nennet. Ein küpfernes Gefäß ist sehr nett gescheuert, wenn es rein und glänzend ist. Ein nettes, zierliches, Kleid. Sich immer nett halten, reinlich und zierlich. Eine nette Jungfer, ein netter junger Mensch, beydes vornehmlich in Ansehung der Kleidung. Das steht ihm nett. Nett tanzen, zierlich. Eine nette Schreibart, eine zierliche Anm. Im Nieders. gleichfalls nett und nette, im Schwed. nätt, im Engl. neat, im Ital. netto, im Franz. net, im mittlern Lat. nectus. Es ist mit dem Lat. nitidus verwandt, ohne eben davon abzustammen, und bedeutet daher eigentlich glänzend. ( S. auch Niedlich.) Im Nieders. wird es auch für genau, accurat, gebraucht. Das macht nett zehen Thaler. Wofür bey den Hochdeutschen Kaufleuten das Ital. netto üblich ist, welches auch für rein, nach Abzug aller Unkosten, ingleichen nach Abzug des Gewichtes der Einballage, gebraucht wird. [473-474]
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