Der Nerve
, [
467-468] des -n, plur. die -n, ein
Wort, welches an den Körpern der Menschen und Thiere in einem zwiefachen
Verstande gebraucht wird. 1) Die festen und starken Bandarten, welcher zur
Verbindung anderer Theile, besonders aber der Beine dienen, und auch
Spannadern, Flächsen, Flachsadern, Bänder, am häufigsten aber Sehnen genannt
werden, führen im gemeinen Leben häufig den Nahmen der Nerven. Im Lat. heißen
sie Vincula oder Ligamenta. In diesem Verstande wird die auch von außen
sichtbare Sehne dieser Art, welche hinten an dem Beine eines Pferdes an dem
Röhrbeine hinunter läuft, und eigentlich aus zwey Sehnen und einem Bande
bestehet, der Nerve genannt. 2) Noch häufiger werden gewisse zarte röhrartige
von außen unsichtbare Fasern, welche sich aus dem Gehirne und Rückenmarke über
alle Theile des Leibes erstrecken, und der Sitz so wohl der Empfindung als der
Bewegung sind, Nerven genannt; Lat. Nervi. In welcher Bedeutung das Wort auch
häufig im weiblichen Geschlechte gebraucht wird, die Nerve. Dieß Gefühl, das
mir so neu in jeder Nerve hebt. Sie werden von einigen auch, obgleich sehr
unschicklich, Spannadern genannt. Anm. Im Engl. Nerve, im Pohln. Nerwa. Es ist
wohl aus dem Nervus entlehnet, welches wiederum von dem Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - abstammet.