Närrisch
, [
431-432] -er, -te, adj. et adv. 1) In
der ersten Bedeutung des Hauptwortes Narr, einem solchen Narren ähnlich, in
dessen Gemüthsart gegründet, possenhaft; in der harten und niedrigen Sprechart.
Ein närrischer Mensch, ein Possenreißer. Närrische Handlungen begehen,
possenhafte. In der weitern Bedeutung pflegt man in der niedrigen Sprechart
wohl alles spaßhafte und lustige närrisch und mit einer Vergrößerung
pudelnärrisch zu nennen. 2) Der gesunden Vernunft auf eine grobe Art zuwider,
in der niedrigen Sprechart, wo es auch in noch weiterer Bedeutung sehr häufig
für seltsam, ungewöhnlich überhaupt gebraucht wird. Ein närrischer Mensch. Eine
närrische Kleidung. Es ging mir neulich närrisch, sonderbar. Das ist doch
närrisch, sonderbar. 3) Des Gebrauchs der gesunden Vernunft beraubt;
wahnwitzig, albern. Ein närrischer Mensch. Närrisch werden. Ich möchte mich
närrisch lachen. Anm. Im Nieders. einiger Gegenden nursk, im Dän. narrisk. In
der Deutschen Bibel kommt dafür Ein Mahl das veraltete närricht vor; ein
närrichtes Volk, 5. Mos. 32, 21. Eben daselbst findet sich auch der Superlativ
närrischte, Sprichw. 30, 2.