Nachdenken
, [
367-368] verb. irreg. neutr. (
S. Denken,) welches das Hülfswort haben erfordert, sich
die einzelnen Theile einer Sache und ihre Folgen in Gedanken vorstellen, den
Unterschied des Mannigfaltigen vermittelst des Verstandes zu bemerken suchen.
So wohl absolute, als auch mit der dritten Endung der Sache, einer Sache
nachdenken. Mardochäus dachte dem Traume nach bis in die Nacht, Esth. 7, 9.
Ingleichen mit dem Vorworte über; eine Sache nachdenken. Sehr nachdenkend seyn,
Neigung, Fertigkeit zum Nachdenken besitzen. Ein nachdenkender Mann. Statt des
ungewöhnlichen Hauptwortes auf -ung ist der Infinitiv das Nachdenken üblich.
Ohne Nachdenken handeln, ohne einer Sache und ihren Folgen nachzudenken. Kein
Nachdenken haben, unbesonnen handeln. Nach hat in dieser ganzen Zusammensetzung
die Bedeutung der Folge, so wohl der Richtung, als auch der Zeit nach. Das Ein
Mahl in der Deutschen Bibel befindliche nach gedenken, Ps. 73, 16, ist im
Hochdeutschen ungewöhnlich. Im Niedersächsischen sind die Hauptwörter Nadanken
und Afterdanken, Schwed. Aftertanke; für das Nachdenken üblich.