Nahmenlos
, [
419-420] -er, -este, adj. et adv.
keinen Nahmen habend, des Nahmens beraubt. 1) In der eigentlichen Bedeutung des
Wortes Nahme, und ohne Comparation. Ein nahmenloser Schriftsteller, der sich
nicht genannt hat; ein Anonymus. Ein nahmenloses Buch, dessen Verfasser sich
nicht genannt hat. Im Nieders. nennet man kleine Kinder, welche noch keinen
Nahmen haben, Namenliesken, welches aus nahmenlos verderbt ist. 2)
Unaussprechlich, was sich wegen der Menge oder des hohen Grades der Intensität
nicht nennen oder ausdrucken lässet; in der höhern Schreibart der Neuern. Diese
nagende Angst, diese nahmenlose Pein vermag ich nicht zu ertragen. Wehe mir,
wehe des nahmenlosen Jammers! Weiße. Wer zählet die nahmenlosen Feinde des
Lebens? 3) So fern Nahme den Ruhm, guten Nahmen, bedeutet, ist nahmenlos in der
edlen und anständigen Schreibart unberühmt. Nahmenlose Schriftsteller, dunkle,
unberühmte. So auch die Nahmenlosigkeit.