Mutschieren
, [
341-342] verb. reg. neutr. mit dem
Hülfsworte haben, welches jetzt nur noch in einigen Gegenden üblich ist, wo es
eigentlich abwechseln bedeutet. In dem Deutschen Staatsrechte war ehedem die
Mutschierung eine Abwechselung in der Regierung, da in einer untheilbaren
Provinz oder Herrschaft mehrerer Brüder oder Stammesverwandte die Regierung
wechselweise führeten, und die Einkünfte unter sich theilten, oder auch die
Regierung dem ältesten allein mit Theilung der Einkünfte überließen. Etwa von
dem alten Mut, Schwed. Muta, Lohn, Gabe, Einkünfte, wovon unser Miethe noch
übrig ist, und dem noch nicht ganz veralteten scheren, theilen, Nieders.
schieren, so daß es eigentlich eine Theilung der Einkünfte bedeutet? Oder
vielmehr vermittelst des starken Zischlautes aus dem Latein. mutare, womit auch
das Nieders. mütern, die Federn ändern, verwandt ist?
S. 1 Mausen.