Muthig
, [
337-338] -er, -ste, adj. et adv. Muth
habend, doch nur, 1) so fern dieses Wort in der dritten engern Bedeutung das
glückliche Gefühl der gespannten Kräfte bedeutet, vorher gesehenen Hindernissen
und Gefahren in Erwartung eines guten Ausgangs ohne Furcht entgegen gehend, und
ist dieser Gemüthsfassung gegründet; im Gegensatze des muthlos. Muthig in die
Schlacht gehen. Ein muthiger eifriger Gefährte. Hier mußt du einen muthigen
Entschluß fassen. Im Oberdeutschen ehedem muthsam. 2) So fern guter Muth in der
dritten weitern Bedeutung ein freudiges Gemüth bedeutet, ist muthig munter,
aufgeweckt, aus dem Gefühl seiner Kräfte, und diese Empfindungen durch äußere
Bewegungen verrathend; im Gegensatze des unmuthig und muthlos. Ein muthiges
Pferd. Muße und gutes Futter macht die Pferde muthig. Anm. Bey dem Winsbek
mutic, bey dem Ottfried nur muat, im Nieders. modig, wo es aber auch stolz
bedeutet, so wie das Angels. modig, in welcher Sprache auch modian stolz seyn
ist. In den übrigen Bedeutungen des Wortes Muth, wo es die Gemüthsart und
Gemüthsstellung überhaupt bedeutet, lautet das Beywort, wo es doch nur in
Zusammensetzungen vorkommt muthig, und im Nieders. mödig; demüthig, langmüthig,
einmüthig, freymüthig, großmüthig u. s. f. Es scheinet daraus zu erhellen, daß
diese erst lange noch muthig und dessen Gegensatze unmuthig gebildet worden,
welches so wie Muth in der Bedeutung der Freudigkeit in Gefahren, vielleicht
mehr ein Seitenverwandter von Muth, animus, als eine verschiedene Bedeutung
ist.