Die Musiv-Arbeit
, [
325-326] plur. die -en, eine Art der
Mahlerey, wo die Figuren nach dem Leben durch künstliche Zusammensetzung
kleiner farbiger Glasstücke oder Steine hervor gebracht werden, die
Musiv-Mahlerey; ohne Plural. Ingleichen dergleichen Gemählde selbst. Im
mittlern Lateine Musivum. Das Wort stammet, so wie diese Art der Mahlerey
selbst, aus dem Oriente, und vermuthlich aus Persien her, von da beyde zur Zeit
des Griechischen Kaiserthums nach Constantinopel und von da in das übrige
Europa gebraucht worden; obgleich Scaliger und andere den Nahmen von -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - -
hier nichtlateinischer Text,
siehe Image - , -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image -
welche den Begriff der Zierlichkeit haben, ableiten. Die Franzosen haben dieses
Wort in Mosaique verderbt, woraus den viele Deutsche das noch mehr verderbte
musaisch und mosaisch gemacht haben, mosaische Arbeit, musaisch oder mosaisch
Gold; wodurch viele verleitet worden, dabey an Moses, den Herrführer der
ehemahligen Iuden, zu denken. Man muß diese Art der Mahlerey nicht mit der
bloßen eingelegten Arbeit von vielfärbigen Steinen verwechseln, welche bey den
Alten Opus tesselatum und Lithostratum genannt wurde, und weit älter; zugleich
aber auch die Mutter der Musiv-Mahlerey ist.