Mücheln
, [
295-296] verb. reg. neutr. welches das
Hülfswort haben erfordert, und nur in den gemeinen Sprecharten üblich ist, nach
Schimmel, und in weiterer Bedeutung nach einer verdorbenen, von der Fäulniß
noch verschiedenen Feuchtigkeit riechen oder schmecken, anbrüchig riechen oder
schmecken. Das Mehl mächelt. Es ist statt dessen auch müchzen, im Oberdeutschen
miechteln, in andern Gegenden muffen, muffzen, müffen, müffzen, münchen,
münchzen u. s. f. üblich. Es erhält das Andenken des Lat. mucere, mücheln, und
Mucor, Schimmel, welcher in einigen Gegenden Muff und in andern Mün genannt
wird. (Siehe 1. Mauke.) Man hat in eben diesen Gegenden auch die Bey- und
Nebenwörter muchlich, müchlich, muffig, müffig, müfzig, münig, Nieders.
mulsterig, Engl. mouldy, und muddig, welches letztere von Mudde, Schlamm, Koth,
abstammet und zu dem Geschlechte des Wortes Moder gehöret. Übrigens ist für
mücheln im Österreichischen auch bladeln üblich.
S. 2. Muff und 3. Muffen.