Der Mörtel
, [
291-292] des -s, plur. doch nur von
mehrern Arten, ut nom. sing. bey den Maurern, der mit klein zerstoßenen Steinen
oder groben Sande vermischte Kalk, so wie derselbe zum Mauern gebraucht wird;
die Speise, in Österreich das Mälter. Mit Mörtel mauern. Mit Mörtel bewerfen.
Anm. Im Lat. Mortarium, Franz. Mortier, Engl. Mortar, Morter, Holländ. Morter.
Es stammet mit dem vorigen Worte gleichfalls von dem Zeitworte mursen, Nieders.
murten, Lat. mortare, zermalmen, her, so fern man sich anfänglich anstatt des
Sandes zermalmeter Steine zur Vermischung mit dem Kalke bedienete, wie in
Italien noch jetzt geschiehet. Im Nieders. bedeutet Murt alles was klein
zerrieben ist; Grut und Murth. Im Ital. und mittlern Lat. heißt der Mörtel
Multa, von mahlen, molere, um eben der gedachten Zermalmung willen.