Die Mittwoche
, [
251-252] plur. die -n, der Nahme des
vierten oder mittelsten Tages in der Woche, welcher in vielen Gegenden nach
einer mißverstandenen Analogie der übrigen Wochentage im männlichen Geschlechte
der Mittwoch, des -es, oder gar der Mittwochen, des -s, lautet. Da indessen
dieses Wort aus dem weiblichen Woche zusammen gesetzet ist, so ist der Mittwoch
in aller Betrachtung unverzeihlich, auch wenn die erste Hälfte der
Zusammensetzung das Hauptwort Mitte seyn sollte. Es ist heute Mittwoche. Der
krumme Mittwoche, (
S. Grün 2. 5). Auf die Frage wenn? nimmt dieses Wort
vermittelst des adverbischen s die Gestalt eines Nebenwortes an, da denn
zugleich das weibliche e wegfällt; Mittwochs, an der Mittwoche, so wie man auch
sagt Montags, Dinstags u. s. f. Die Niedersachsen hängen dafür eine andere
adverbische Endung -en an, Mittwochen, ob sie gleich bey den übrigen
Wochentagen das s behalten. Anm. Bey dem Notker Mittauuecho. Es ist auf eben
die Art zusammen gesetzt, wie Mittag, Mitternacht, Mittfasten und das Nieders.
Mittsommer und Mittwinter. Bey den mehr nördlichen Völkern wird dieser Tag nach
dem Gotte Odin, Wo- dan oder Godan genannt; Schwed. Odensdag, Onsdag, Angels.
Vodensdag, Engl. Wednesday. Selbst im Osnabrückischen heißt er daher noch
Gohnsdag, und im Holländ. Woensdag. [
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