Mindern
, [
213-214] verb. reg. act. minder machen,
so wohl, 1) * der Ausdehnung nach; wo es doch nur zuweilen im Oberdeutschen
vorkommt, wo unter andern mindern im Stricken auch so viel als abnehmen ist.
Als auch, und zwar am häufigsten, 2) der Menge und Intension nach, weniger und
geringer machen. Die Zahl der Ziegel sollt ihr ihnen gleichwohl auflegen und
nichts mindern, 2 Mos. 5, 8, 11, 19. Ich will sie mehren und nicht mindern,
Jerem 30, 19. Nie haben schädliche Seuchen unsere Herden gemindert, Geßn.
Mindert sich nicht unsere Unruhe schon, indem wir sie einem Freunde klagen?
Gell.
Er soll den Wunsch zu leben mindern, Gell. Was mindert nicht
die Zeit? Verarten wir nicht immer? Haged.
Indessen ist im gemeinen Sprachgebrauche der Hochdeutschen,
besonders von der Menge, das zusammen gesetzte vermindern üblicher. So auch die
Minderung. Anm. Im Isidor minneron, bey dem Notker minneren, bey den
Schwäbischen Dichtern minren, im Dän. mindske. Bey einigen Oberdeutschen kommt
es auch als ein Neutrum, für abnehmen, sich mindern, vor. Wiewohl die Gefahr
nicht minderte. [
215-216]